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Das Sapin II Gesetz

Die Herausforderung eines Compliance-Programms, das die Bestimmungen von Sapin II erfüllt

Das französische Gesetz zur Bekämpfung von Korruption und zum Schutz von Hinweisgebern, Sapin II, bringt Frankreich in Einklang mit den sich entwickelnden globalen Antikorruptionsstandards. Sapin II basiert weitgehend auf den Gesetzen FCPA und dem UK Bribery Act und definiert Vorschriften zur Verhinderung und Aufdeckung von Bestechung und Korruption durch erhöhte Unternehmenstransparenz. Zudem sorgt das Gesetz für eine verstärkte interne Überwachung und verbessert den Schutz von Hinweisgebern. Die strengsten Bestimmungen richten sich dabei an größere Unternehmen mit Sitz in Frankreich, die 500 oder mehr Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von mindestens 100 Millionen Euro erzielen, oder an Unternehmen derselben Größe, die zu einem Mutterkonzern mit Hauptsitz in Frankreich gehören. Diese Unternehmen sind dazu verpflichtet, ein umfassendes Compliance-Programm einzuführen, welches folgende Punkte beinhalten muss: einen Verhaltenskodex zur Korruptionsbekämpfung, einen Mechanismus zur Risikobewertung, Verfahren zur Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen bei Dritten, Compliance-Schulungen für Führungskräfte, ein solides internes Hotline-Meldeverfahren zum Schutz der Vertraulichkeit von Hinweisgebern und ein Verfahren zur Messung der Wirksamkeit des Programms.

Das Gesetz sieht sowohl für Unternehmen als auch für Einzelpersonen Strafen von bis zu 1 Mio. EUR für Unternehmen und bis zu 200 000 EUR für Führungskräfte vor, die es versäumen, Maßnahmen zur Prävention und Aufdeckung von Korruptionsfällen zu ergreifen. Bei Nichteinhaltung kann dies sogar zu Haftstrafen führen. Mit der von Sapin II eingerichteten Agence Française Anti-Corruption (AFA), einer nationalen Behörde zur Durchsetzung von Korruptionsbekämpfungsmaßnahmen, hat Frankreich zum ersten Mal ein umfassendes Gesetz gegen Korruption und Bestechung in Kraft gesetzt. Alle Unternehmen, die in Frankreich ansässig sind oder Verbindungen zu Frankreich haben, müssen ihre Compliance-Programme überprüfen und sicherstellen, dass sie mit den Sapin-II-Normen zur Korruptions- und Bestechungsbekämpfung übereinstimmen.

WICHTIGE MASSNAHMEN ZUR EINHALTUNG DES SAPIN II GESETZES

Verhaltenskodex

Verbotene Verhaltensweisen wie Korruption und Einflussnahme müssen in einem klar formulierten Verhaltenskodex definiert und erläutert werden, welcher für alle zugänglich sein muss.

Internes Whistleblowing-Meldesystem

Ein solider interner Meldemechanismus, der den Schutz von Hinweisgebern gewährleistet, sollte eingerichtet werden, um den Mitarbeitern mehrere Kanäle für die Meldung von Bedenken, sowie eine zentrale Datenbank für eine effiziente Bearbeitung und Untersuchung von Meldungen zu bieten.

Compliance-Schulungen für mehr Transparenz im Unternehmen

Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens müssen über die in Sapin II definierten spezifischen Merkmale von Korruption und Bestechung, sowie über bewährte Verfahren zur Meldung von Verstößen geschult werden.

Due-Diligence-Prüfung von Dritten

Ihr gesamtes Netzwerk von Drittanbietern, Kunden, Lieferanten, Zwischenhändlern usw. muss gründlich überprüft und überwacht werden, um eine angemessene Risikominderung und Risikoabbildung in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.

Rahmen für Richtlinien und Verfahren

Das Ausmaß der französischen Gesetzgebung sollte alle betroffenen Unternehmen dazu veranlassen, ihre Richtlinien und Verfahren zu überprüfen und zu aktualisieren, um die Einhaltung der Standards zu gewährleisten.

Compliance Schulungen für Führungskräfte

Neben der allgemeinen Schulung der Mitarbeiter zur Einhaltung der Vorschriften sieht das Gesetz Sapin II als zusätzliche Voraussetzung für die Einhaltung der Vorschriften Schulungen zur Sensibilisierung von Geschäftsführern für Korruption vor.

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt es Ihnen, die Anforderungen an das Anti-Korruptionsgesetz Sapin II zu erfüllen

Schritt 1

Veröffentlichen Sie einen umfassenden Verhaltenskodex, in dem eindeutig festgelegt ist, welche Verhaltensweisen in Bezug auf Korruption und Bestechung in Ihrem Unternehmen nicht geduldet werden.

Schritt 2

Aktualisieren Sie Ihr Richtlinien- und Verfahrensprogramm, damit dieses stets mit den aktuellen Gesetzen, Richtlinien, Vorschriften und Standards übereinstimmt.

Schritt 3

Bieten Sie mehrere Methoden für Whistleblower-Meldungen an, einschließlich einer Compliance-Hotline für Meldungen im Rahmen der Sapin-II-Regelungen.

Schritt 4

Führen Sie Schulungen von Mitarbeitern und Führungskräften durch, um diese über ihre Pflichten und Aufgaben bei der Verhinderung und Aufdeckung von Bestechung und Korruption zu informieren.

Schritt 5

Stellen Sie durch automatisierte, kontinuierliche Due-Diligence-Prüfungen von Drittparteien sicher, dass Ihre gesamte Lieferkette den Standards Ihres Unternehmens gegen Korruption und Bestechung entspricht.